Dienstag, 26. August 2008


Babyboom: Frankreichs Bevölkerung steigt 2006 trotz geringer Zuwanderung weiter

Nach dem am 19. August 2008 vom nationalen Institut für Statistik vorgelegten Bericht zur demographischen Situation hatte Frankreich einschließlich seiner Überseegebiete am 1. Januar 2007 63,4 Millionen Einwohner, wovon 61,5 Millionen im europäischen Kernland lebten. Frankreich lag so hinter Deutschland (82,3 Mio. EW) dem bevölkerungsstärksten Land der Europäischen Union. 13,6% der Bevölkerung der EU leben damit in Frankreich.

Frankreich hat dabei gegenüber seinen europäischen Nachbarn mit einer Besonderheit aufzuwarten. Im Gegensatz zu allen anderen Ländern der EU außer Irland beruht der Bevölkerungsanstieg nicht auf Zuwanderung, sondern auf natürlichem Wachstum. Die Zahl der Zuwanderer sank in Frankreich 2006 um 1.500 auf 90.100 Personen und sie trug damit nur zu 25% zu dem Bevölkerungsanstieg bei. In den anderen europäischen Ländern liegt die Quote bei 80%.

Mit einem Anstieg um 2,8% auf 830.300 Geburten (davon 33.400 in den Überseegebieten) wurde 2006 das höchste Geburtenniveau seit 1981 erreicht. Dies ist umso bemerkenswerter als dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig ist und das Durchschnittsgebäralter der Frauen, das noch vor 20 Jahren bei 27,7 Jahren lag, auf 29,8 Jahre gestiegen ist. Mit einer Geburtenrate, die erstmals seit 30 Jahren wieder bei 2 Kindern pro Frau lag, bleibt Frankreich somit zusammen mit Irland das "fruchtbarste" Land Europas.

Bei einem Rückgang der Sterbefälle auf 522.000 ist auch die Lebenserwartung weiter auf 77,2 Jahren bei den Männern und auf 84,1 Jahren bei den Frauen gestiegen. Liegt die Lebenserwartung der Männer im europäischen Durchschnitt, so haben französische Frauen zusammen mit den Spanierinnen die höchste Lebenserwartung auf dem Kontinent.

Trotz des seit 6 Jahren andauernden Geburtenhochs und einem Geburtenüberschusses von über 300.000 Personen 2006 setzt sich die Alterung der französischen Gesellschaft fort. Anfang 2007 waren 16,2% der Bevölkerung über 65 Jahre (1994 15%) und 25% unter 20 Jahre (1994 26,7%).

Die Zahl der Hochzeiten ging 2006 mit 274.000 auf das niedrigste Niveau seit 1995 zurück, wogegen der zivile Solidaritätspakt PACS mit 77.400 (+28% gegenüber 2005) weiter auf dem Vormarsch ist. Die Zahl der Scheidungen belief sich 2006 auf 139.100. Somit scheitern 47 von 100 abgeschlossenen Ehen.

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