Schreibe das hier so nuechtern, weil wir durchaus auf mehr Öffentlichkeitswirkung und Pressezulauf vorbereitet gewesen waeren. 15 erwachsene TeilnehmerInnen, davon zwei Frauen, und vier Kinder haben sich um 11:30 Uhr vor dem OLG eingefunden und dort eine Stunde lang verweilt. Auf den Pressemappen sind wir leider sitzen geblieben, da sich kein Journalist einfinden mochte. Am einsetzenden Nieselregen wird es weniger gelegen haben. Vermutlich ist trotz des Spiegels Nr. 46 mit seiner Titelstory ueber die Vaterlose Gesellschaft die Tabuisierung des Themas noch nicht durchbrochen. Ein Redakteur des Hamburger Abendblattes, hatte schlicht ein "selber Schuld" zur Antwort auf meine telefonische Ankuendigung der Weihnachtsaktion und dass ich selbst einer von den ausgegrenzten Elternteilen sei, die mit den jaehrlich 200.000 Scheidungswaisen verknuepft sind. Plopp - das macht erst einmal sprachlos.
Von den Richtern am OLG wollte keiner sich bereit erklaeren, die sym-bolischen wie auch zwei echte und adressierte Geschenkpaeckchen entgegen-zunehmen und uns zu diesem Zwecke zu empfangen. Distanz ist bei den Rechtsprechenden des Hanseatischen OLG wohl ebenso vorhanden, doch nicht so krass, als dass wir keine Antwort auf unseren UEbergabewunsch bekommen haetten. Diese Wuensche wurde uns eben auf offizieler Ebene nicht erfuellt; empfangen zu werden und Geschenke ueberreichen zu duerfen.
Es ist uns dann folgende Loesung angeboten worden: stellvertretend fuer das OLG hat die Pfoertnerin unsere Gaben entgegengenommen und auch einige Ausgaben des Spiegel Nr. 46. Nach einigen Minuten erschien eine Richterin und sagte, dass die echten Paeckchen an ihre Absender zurueckgeschickt wuerden, da kein Aktenzeichen angegeben worden sei. Sie nannte darauf auch ihren Namen und die Durchwahlnummer, sodass die Aktenzeichen nachgereicht werden koennen, und was sehr erfreulich ist, die Aussicht besteht, dass die Paeckchen amtlich zugestellt werden. Mit diesem kleinen und feinen Ergebnis haben wir unsere Versammlung aufgeloest.
Plopp - und jetzt mache ich die Piccolo auf!
Hermann von Kobylinski