PETITION

AN DEN

BUNDESPRÄSIDENTEN

HERRN JOHANNES RAU

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

 

180.000 Kinder, so das statistische Bundesamt, waren allein im Jahr 2001 von den Folgen einer Scheidung betroffen, nicht eingerechnet die Zahlen für nichtverheiratete Paare. Etwa 50% aller Kinder, so eine weitere Statistik, verlieren binnen eines Jahres den Kontakt zu einem Elternteil vollständig.

 

Allein in Bayern, dem Bundesland, aus dem unser Verein stammt, liegen die Zahlen bei 23.000 Scheidungskindern, mit Steigerungsquoten für unsere Region von 21%. Hochgerechnet auf einen 10-Jahres-Zeitraum sind dies weit mehr als

 

1 Million (1.000.000 !!) Kinder

 

in der Bundesrepublik, die durch Sorgerechts- und Umgangsboykott ohne Vater oder Mutter aufwachsen müssen!

 

Nackte und doch ernüchternde Zahlen, hinter denen unsagbares und unzähliges Leid steckt, weil Familien zerstört und Kinder zu Halbwaisen werden, und die lebenswichtige Bindung zwischen Vater und Kind bzw. Mutter und Kind vom anderen Elternteil systematisch behindert und verhindert wird.

Zahlen und Schicksale, vor denen die Politiker und Verantwortlichen dieses Landes ihre Augen schließen und mit Ignoranz und demonstrativer Abwesenheit (wie auch am heutigen Tag) glänzen, und doch im gleichen Atemzug keine Skrupel haben, mit großen Worten von der Bedeutung der Familie und dem Wohl des Kindes zu tönen. Auch Sie haben sich leider nicht die Zeit genommen, den Sorgen und Nöten der Kinder dieses Landes ein offenes Ohr zu schenken.

 

Umgangs- und Sorgerechtsboykott, das bedeutet den systematischen Entzug eines Kindes vom anderen Elternteil, bedeutet die systematische Entfremdung eines Kindes von seinem Vater/seiner Mutter, mit dem es zuvor Jahre Tag für Tag zusammengelebt hat, bedeutet den Abbruch der intensivsten Beziehung zwischen zwei Menschen, und bedeutet nicht zuletzt den Missbrauch eines Kindes als Waffe in einem Trennungskrieg, den nur einer verlieren kann: das Kind selbst!

 

Sanktioniert wird diese Zerstörung der Elternbindung durch einen Rechtsstaat, der dem boykottierenden Elternteil keine Schranken setzt, sondern ihn in seinem unmenschlichen Tun gewähren lässt und unterstützt; durch die heillose Ignoranz und veralterte Denkschemata in den Jugendämtern; durch Familienrichter, denen der Mut zu konsequenten Sanktionen gegen Umgangsboykott zum Wohl des Kindes fehlt und nicht zuletzt durch die Verantwortlichen dieses Staates, die durch Untätigkeit und leere Worte glänzen.

 

Deswegen, Herr Bundespräsident, fordern wir zum Wohle unserer und aller Kinder:

 

-         jedes Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil

-         Vater und Mutter müssen auch nach einer Trennung/Scheidung persönliche Beziehungen mit dem Kind aufrecht erhalten können; diese Bindungen sind vom anderen Elternteil zu respektieren (z.B. Frankreich)

-         Einführung des gemeinsamen Sorgerechts als Normalfall auch bei nichtverheirateten Paaren

-         Informationsrecht auch für den nichtsorgeberechtigten Elternteil (z.B. Großbritannien, Schweiz)

-         Möglichkeit eines Pendelwohnrechtes zwischen Vater und Mutter für das Kind (z.B. USA, Frankreich)

-         konsequente Anwendung von Sanktionen bei Umgangserschwerung oder Vereitelung bis hin zu teilweisem oder vollständigem Entzug des Sorgerechts (siehe Österreich, Skandinavien)

-         verpflichtende fachliche Weiterbildung für Mitarbeiter der Jugendämter, Familienrichter, Familienanwälte, z.B. im Sinne einer Mediatorenausbildung

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-         Möglichkeit der steuerlichen Geltendmachung von Kindesunterhalt bis hin zur Anpassung der Unterhaltskosten beispielsweise durch angefallene Reisekosten (z.B. Frankreich)

-         kein Umzug ohne vorherige Kindeswohlprüfung durch das Familiengericht (z.B. USA)

-         Schluß mit Kindesmitnahme und Entführung des Kindes durch den anderen Elternteil

 

Unser Anliegen zum Wohl und Glück der Kinder in diesem Land zu Ihrem eigenen zu machen und ein Zeichen für die Kinder zu setzen, darum bitten wir Sie, Herr Bundespräsident als Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland. Schöne Worte alleine genügen nicht, um Hunderttausenden von Kindern in ihrem Staat wieder ihren Papa und ihre Mama zurückzugeben.

 

Helfen Sie mit, dass die Kinder dieses Landes ein großes Stück glücklicher werden können und dem egoistischen und zerstörenden Umgangsboykott ein Riegel vorgeschoben wird!

 

 

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Die Trennungsväter und Trennungsmütter der BRD