Pressestelle BMFSFJ

Pressemitteilung Nr. 314
Veröffentlicht am 19. September 2001
 

Bundesministerin Bergmann: Kinderrechte weltweit stärken

Anlässlich des morgigen Weltkindertages erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann: "Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und eigenen Rechten. Das macht der Weltkindertag in aller Deutlichkeit klar. Kinder in ihren Rechten zu stärken, ist eine große Herausforderung für die Kinder- und Jugendpolitik im 21. Jahrhundert weltweit. Der Weltkindergipfel der Vereinten Nationen, der diese Woche in New York stattfinden sollte, um über die Verbesserung der Lebenslagen der Kinder in aller Welt zu beraten, ist wegen der tragischen Ereignisse vorerst verschoben worden. Wir gedenken an diesem Weltkindertag daran, dass auch Kinder Opfer von Terror wurden, dass Kinder umgekommen sind, dass Kinder ihre Eltern verloren haben. Wir werden alles dafür tun, dass Kinder in einer friedlichen Welt ohne Terror und Gewalt aufwachsen können.

Der Weltkindergipfel wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Deutlich wurde schon im Vorfeld der Beratungen, dass die Staatengemeinschaft seit dem ersten Weltkindergipfel von 1990 viele Verbesserungen für Kinder erreicht hat, aber dass Kinder weltweit noch unter Armut und fehlender Chancengleichheit leiden.

Noch immer sterben täglich 18.000 Kinder unter 5 Jahren an den Folgen von Hunger. Weltweit werden 250 Mio Kinder bis 14 Jahren zur Arbeit gezwungen. 100 Mio Kinder haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Alleine diese Zahlen zeigen, wie notwendig ein internationales Programm ist, um das Recht auf eine Grundbildung, auf Chancengleichheit, auf eine gute Gesundheitsversorgung und der Schutz vor Armut, Ausbeutung und Gewalt durchzusetzen.

Ein Großteil der Kinder in Deutschland erlebt eine gute Kindheit. Allerdings gibt es auch in Deutschland für Kinder und Jugendliche schwierige Lebenslagen. Die Bundesregierung hat mit ihrer Familienpolitik spürbare Verbesserungen für Kinder und Familien bewirkt. Hierzu zählt neben einer höheren materiellen Unterstützung von Familien und besseren Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine eigenständige Kinder- und Jugendpolitik.

Die Ereignisse in Amerika haben viele Kinder und Jugendliche tief berührt und verunsichert. Sie rufen Ängste und Fragen hervor, mit denen Kinder nicht alleine umgehen können. Eltern und Erziehende zu Hause, in den Kindergärten und Horten sowie Lehrerinnen und Lehrer an Schulen finden sich in der schwierigen Lage, ein Grauen zu erklären, das auch für Erwachsene unbeschreiblich ist. Es ist aber wichtig, dass sie den Kinder die Hintergründe des Geschehens erklären, auf ihre Verunsicherung eingehen und ihnen emotionale Zuwendung geben. Kinder brauchen unsere Zuwendung jetzt in besonderer Weise."

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