Presseinfo des Vereins PAS-Eltern e.V.

Am Sonntag, den 17. Juni 2007 lud der bundesweit tätige Verein PAS-Eltern e.V. zu einem Informationstag zum Thema Eltern-Kind-Entfremdung bei Trennung und Scheidung in die Räumlichkeiten der evangelischen Deutschhauskirchengemeinde in Würzburg ein. Mütter, Väter und Großeltern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren angereist, alle verbindet das Schicksal, sie dürfen ihre Kinder bzw. Enkelkinder nicht mehr sehen. Begonnen wurde mit einem Gottesdienst, der von betroffenen Müttern und Vätern mitgestaltet wurde. Danach hat die Autorin und selbst betroffene Mutter Claudia Redlhammer, Zürich, aus Ihrem Buch "Die schmutzige Frau" bewegende Ausschnitte vorgelesen, von den erfolglosen Versuchen der Protagonistin, ihre Kinder wieder zu treffen, die nach der Trennung beim Vater aufwuchsen. Die Betroffenen im Publikum erkannten ihre eigenen bitteren Erfahrungen darin wider und eine rege Diskussion kam in Gang. Emotionen wie Ohnmacht, Hilflosigkeit, Sehnsucht, Trauer und schließlich Resignation wurden im Saal deutlich spürbar.

Am Nachmittag gab es eine Kirchenführung durch Altbürgermeister Erich Felgenhauer, danach hielt Rechtsanwalt Josef A. Mohr aus München einen Fachvortrag über PAS und die Folgen für die ausgegrenzten Elternteile und vor allem die betroffenen Kinder, wenn nicht gehandelt wird. Sein informativer und anschaulicher Beitrag wurde von drei Fallbeispielen untermauert. Angela aus Düsseldorf, betroffene Mutter, berichtete, dass sie damals keine Hilfe von den Behörden bekam, ihr soziales Umfeld einen Bogen um sie machte und die Folge davon bis heute ist, dass ihre mittlerweile zwei erwachsenen Kinder sie seit 12 Jahren rigoros ablehnen. Als nächstes kam Edgar, ein erwachsenes Scheidungskind (42 Jahre) aus München zu Wort. Er bestätigte, dass die Trennung seiner Eltern und vor allem der dadurch eingetretene Kontaktverlust zu seinem Vater massive negative Auswirkungen auf sein Leben hat und bei ihm zu einer schweren Identitätskrise geführt haben. Auch er habe das negative Vaterbild von seiner Mutter unhinterfragt übernommen und erst durch den Tod seines Vaters das Positive in ihm erkennen können. Als letztes meldete sich Martin, ausgegrenzter Vater aus Würzburg, der seine mittlerweile fast vierjährige Tochter seit der 12. Lebenswoche nicht mehr sehen darf, zu Wort. Er wird durch Missbrauch des Gewaltschutzgesetzes in seinen Vaterrechten seit nunmehr über drei Jahren beschnitten.

Alle waren sichtlich bewegt von den erschütternden Fallbeispielen. Man war sich einig, der erste wichtige Schritt ist, Anwälte, Richter, Jugendämter, Schulen, Kindergärten und die gesamte Gesellschaft aufzuklären über PAS und seine verheerenden Folgen. Denn wenn hier nicht schnellstens gehandelt wird, wird es in Zukunft noch mehr Kinder geben, die ohne einen Elternteil aufwachsen müssen und das sind die Eltern von morgen. Diese schweren Traumatisierungen werden diese Kinder an die nächsten Generationen weitergeben. Unser Motto Prävention vor Intervention, ein gesellschaftliches Bewusstsein für diese Problematik schaffen.

Zum Abschluss gab es ein Benefizkonzert unter dem Motto "Himmlische Zweisamkeit - Raritäten und Außergewöhnliches auf Engelsinstrumenten" gespielt von Hye-Jin Kang (Frankfurt) an der Harfe und Kürt Förster (Gießen) an der Posaune. Mehr über den Verein PAS-Eltern e.V. finden Sie unter www.pas-eltern.de.