Alexander Markus Homes

Heimerziehung: Lebenshilfe oder Beugehaft?
Gewalt und Lust im Namen Gottes






Junge Menschen, es sind Tausende, können aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern aufwachsen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, kommen diese jungen Leute, oft schon im Säuglingsalter, ins Heim. Sie werden eingewiesen!

Heim? - Ort der Lebenshilfe? - Das Heim? - Ort der Erziehung?

Viele Menschen mögen der Meinung anhängen, dass Kinder- und Jugendwohnheime, vielleicht auch Internate, Stätten der Erziehung, des Wohlfühlens, des Menschseins, aber auch die Orte der Liebe und Geborgenheit sind. Den Eingewiesenen geht es dann im Heim doch gut. Dort bekommen sie Hilfe und Fürsorge in jeder erdenklichen Fülle.

Doch: Weit gefehlt!

Dieses Buch berichtet von Heimerziehung, einer Heimerziehung, wie sie Außenstehende nicht erwarten. Es beschreibt Erzieher und Heime, welche die Worte Liebe, Geborgenheit, Menschsein und Wohlfühlen nicht zu kennen scheinen. Das Buch beschreibt menschenunwürdige Zustände und legt damit Zeugnis ab, dass die Schwarze Pädagogik immer noch in Teilen unseres Erziehungssystems herrscht und damit längst nicht zur Vergangenheit gehört, wie es jüngste Fälle noch in 2006 zeigen.

Schwarze Pädagogik wird oft noch unverhohlen und bewusst gegen Kinder und Jugendliche eingesetzt. Hierbei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Täter und Täterinnen aus dem konfessionellen, privaten oder staatlichen Heimbereich oder aus dem familiären Umfeld kommen. Die Opfer sind junge Menschen, die der psychischen und physischen Gewalt, Erniedrigung, Demütigung und den hiermit verbundenen Schmerzen, Trauer, Einsamkeit und traumatischen Erlebnissen der Schwarzen Pädagogik hilflos und wehrlos ausgesetzt sind.



Zum Buch:


Gewalt im Schatten des Kreuzes
Oder: Der christliche Kreuzzug gegen die Kinder des Teufels



Es kann nicht ernsthaft bestritten werden, dass häufig Ordensfrauen (und katholische und evangelische Geistliche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst), unabhängig davon, welchem Orden sie angehören, Kinder (zwangs-)missionieren.

Der Autor ist davon überzeugt, dass viele dieser weiblichen Missionare im Namen Gottes psychische und physische Gewalt, auch schlimmste Gewalt anwendeten, um Heimkindern durch Zwangsmissionierung mittels einer fundamentalistisch orientierten christlichen Schwarzen Pädagogik das Christentum quasi in die Kinderseele hineinzuprügeln. Sie haben im Rahmen der Zwangsmissionierung Heimkinder im Namen Jesu Christi geprügelt, malträtiert, gequält, erniedrigt und entwürdigt, um ihnen Disziplin, Gehorsam, Fleiß, Sauberkeit, Unterordnung und den Glauben an ihren Gott aufzuzwingen.

Die religiösen Vollstrecker und Vollstreckerinnen des christlichen Terrors im Namen Gottes beherrschten bis weit in die 70er Jahre hinein die westdeutsche Heimerziehung. Es waren insbesondere Nonnen - nicht alle -, die die Zwangsmissionierung zum Christentum mit zum Teil schlimmster Gewalt betrieben haben. Ordensfrauen, die sich, wie zahlreiche Betroffenenberichte in diesem Buch aufzeigen, an den Leiden, den Ängsten, den Schmerzen der ihnen anvertrauten Kindern geweidet haben.

In einem Interview, das der Autor mit einer Ordensfrau vom "Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi" geführt hat, berichtet die fromme Frau ganz offen und ehrlich, wie "im Namen Jesu Christi" Kinder in einem katholischen Heim, in dem sie arbeitete, körperlich und seelisch gequält, gedemütigt, bestraft wurden. Mit dem Straf- und Unterdrückungsinstrument "Gott", so die Ordensfrau, wurde den Kindern Gehorsam, Willigkeit, Anpassung und Unterwerfung abverlangt. Sie selbst bekennt sich dazu, Kinder auf das Schwerste misshandelt zu haben (das vollständige Interview ist im Buch abgedruckt):

"Auch ich fing an, Kinder zu schlagen, zu bestrafen. Und ich wusste - wie alle anderen Nonnen und Erzieher auch -, dass die Kinder sich nicht wehren konnten. Sie waren uns, unseren Launen, unserer Macht hilflos ausgeliefert."

Man habe bei den Kindern eine große Angst verbreitet, die "ihre Seele und ihren kleinen Körper und ihr junges Leben" beherrschte. Als Unterdrückungsinstrument habe der Glaube gedient. "Durch die Drohung mit Gott", gestand die Schwester, "hatten wir die Kinder unter Kontrolle, auch ihre Gedanken und Gefühle."

Und die fromme Frau gesteht:

"Die konfessionellen Heime sind die schlimmsten Heime für Kinder!"

Diese "Bräute Jesu Christi" gehörten Schwestern-Orden an wie beispielsweise der "Ordensgemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi" in Dernbach, dem "Orden der Hedwigschwestern" in Berlin und dem "Paderborner Vincentinerinnen-Orden".

Viele von ihnen misshandelten auch in den fünfziger und sechziger Jahren - bis Anfang der siebziger Jahre - zehntausende Kinder und Jugendliche, die ihnen in Heimen anvertraut waren (so beispielsweise im Eschweiler Kinderheim St. Josef, im Kinderheim St. Hedwig in Lippstadt und im Vincenzheim Dortmund). Dem perfiden Repressionssystem der Heimerziehung, das auch und gerade die christlichen Anstalten unterhielten und praktizierten, waren nach Schätzungen zwischen 1945 und 1970 mehr als eine halbe Million Mädchen und Jungen wehr- und hilflos ausgeliefert.

Nicht nur in früheren Jahrzehnten wurden Heimkinder gequält, sexuell missbraucht und gedemütigt. Der Autor beschreibt auch zahlreiche Fälle aus den 90er Jahren - beispielsweise schwere Misshandlungen, sexueller Missbrauch, Freiheitsberaubung im St. Joseph-Haus in Seligenstadt (1992), St. Josef-Stift in Eisingen bei Würzburg (1995), Don Bosco-Internat in Bendorf bei Neuwied (1995) und St. Kilian in Walldürn bei Mosbach (1995). Und er beschreibt einen Fall aus Anfang 2001 (Außenwohngruppe des Vereins Lebensgemeinschaft Meineringhausen in Frankenberg - nähe Marburg) und einen weiteren Fall aus Anfang 2006 (Kinderheim Martinshof in Wachtberg bei Bonn).

Sehr viele ehemalige Heimkinder sind so ihr Leben lang schwer gekennzeichnet und traumatisiert: Sie leiden beispielsweise unter Albträumen, Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen (wie viele haben ihr Leben durch Suizid beendet?). Viele von ihnen landeten - wenn nicht bereits während ihrer Heimzeit - in psychiatrischen Anstalten und in Gefängnisse, in denen manche auch bis an ihr Lebensende werden leben müssen. Von den Betroffenen, die von weitergehenden Freiheitsentziehungsmaßnahmen verschont blieben, haben sehr viele keine entsprechende Schul- und Berufsausbildung erhalten. Sie wurden meist (Hilfs-)Arbeiter. Viele von ihnen sind heute Sozialhilfeempfänger, Langzeitarbeitslose, (Früh-)Rentner.

Der Autor fragt an dieser Stelle: Wie hoch ist der gesamt entstandene volkswirtschaftliche Schaden, die Kosten, die seit Jahrzehnten für viele ehemalige Heimkinder aufgebracht werden müssen, die in der Psychiatrie, im Maßregelvollzug (Stichwort: Sexualdelikte), im Gefängnis, im Alten- oder Pflegeheim leben müssen, oder in "Freiheit" leben und sich in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung befinden?

Das Buch erscheint etwa Mitte April bei Books on Demand GmbH, Norderstedt (ISBN 3-8334-4780-X). Dort ist auch das Buch "Von der Mutter missbraucht. Frauen und die sexuelle Lust am Kind" (ISBN 3-8334-1477-4) erschienen.

Der Autor verfügt noch über einige Bücher von "Von der Mutter missbraucht. Frauen und die sexuelle Lust am Kind". Bei Interesse kann das Buch für 18 Euro (Porto- und Versandkosten werden nicht erhoben) direkt beim Autor bestellt werden alexandermarkushomes@freenet.de.

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