Auswirkungen des neuen Kindschaftsrechts
FRANKFURT/MAIN – Hitzige Diskussionen gab es vor vier Jahren im Vorfeld der Verabschiedung des neuen Kindschaftsrechts. Begleitende wissenschaftliche Untersuchungen sollten deshalb Auskunft über die Auswirkungen geben. Ein vorläufiges Fazit zieht Professor Roland Proksch, Nürnberg, in seinem Vortrag „Auswirkungen des neuen Kindschaftsrechts - Ergebnisse der Proksch-Studie“ beim Frankfurter Verein Väteraufbruch für Kinder am kommenden Montag, dem 4. Februar 2002, um 20 Uhr im Bürgerhaus Bornheim, Arnsburger Straße 24.
Professor Proksch, Leiter des Nürnberger ‚Instituts für Soziale und Kulturelle Arbeit’ (ISKA), befragte für die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie viele tausend Eltern kurz nach ihrer Scheidung und noch einmal 18 Monate später, wie sie mit den Regelungen des Kindschaftsrechts zurecht kamen und welche Sorgerechts-, Umgangs- und Unterhalts-Regelungen sie für ihre Kinder gefunden haben. Ziel der Studie: Informationen darüber zu erhalten, wie das Gesetz gegebenenfalls weiter entwickelt werden müsse.
Alles in allem wird das gemeinsame Sorgerecht für die von Scheidung betroffenen Kinder als Regelfall eindrücklich bestätigt. Dies ist umso erstaunlicher als genau diese Neuregelung im Vorfeld der Gesetzesänderung am stärksten umstritten war. Vorausgesagt wurde von Kritikern noch mehr Streit. Eingetreten ist genau das Gegenteil. Professor Proksch wörtlich: „Die Eltern sind gezwungen, im Verlauf ihrer Nachscheidungszeit eine alle Beteiligten zufrieden stellende Verfahrensweise des ‚Miteinander’ statt des ‚Gegeneinander’ zu praktizieren.“
Allerdings belegt die Studie auch, dass
immer noch viel zu viele Kinder nach der Scheidung der Kontakt zum getrennt
lebenden Elternteil verlieren. Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung
des Gesetzes: Neue Instrumente und wirksame Sanktionen müssen geschaffen
werden, um diese Kontaktabbrüche zu verhindern, schaden sie doch der
Entwicklung der betroffenen Kinder.
Weitere Informationen:
Väteraufbruch für Kinder Ffm.
e.V., Reuterweg 42, 60323 Frankfurt am Main, Tel.: 069/94419286,
Michael Pyper Tel.: 06081/16967
Theo Hector Tel.: 06174/22288
Hallo Allerseits,
wir hatten nun am letzten Montag in Frankfurt
einen Vortragsabend von Prof. Proksch.
Was für mich das wichtigste an diesem
Abend war, ist seine Aussage zu Unterhaltsboykott.
Er sagte, daß sich laut seiner Studie
folgendes ergeben hat: Bei gemeinsamen Sorgerecht sagen 95% der Väter,
daß sie Kindesunterhalt zahlen und 90% der Mütter bestätigen
dies.
Bei alleinigem Sorgerecht der Mutter sagen
90% der Väter sie zahlen und nur 70% der Mütter bestätigen
dies.
Viele Grüße
Tomas
Tomas Opitz <topitz56de@yahoo.de>