BERLIN (AP) Flüchtlingskinder
haben es in Deutschland schwer, die ihnen nach der UN-Kinderrechtskonvention
von 1992 zustehenden Rechte zu bekommen, besagt eine Studie des Uno-Kinderhilfswerk
Unicef.
Viele der etwa 220 000 Flüchtlingskinder erführen Benachteiligungen
bei Gesundheitsversorgung und Bildungswesen, meinte der Unicef-Vorsitzende
Reinhard Schlagintweit. Er appellierte an die Bundesregierung, das in der
Konvention verankerte Kindeswohl stärker zu berücksichtigen.
Die Lage der jugendlichen Flüchtlinge hänge vor allem vom Aufnahme-Status ab, erklärte der Migrationsforscher und Autor der Studie, Steffen Angenendt. Bestimmungen würden in den Bundesländern unterschiedlich ausgelegt. Kaum Probleme gebe es bei den rund 60 000 Kindern anerkannter Flüchtlinge mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis. Sie seien deutschen Kindern bei Schule, Ausbildung und Versorgung meist gleichgestellt. Schlimm stehe es teilweise um junge Asylbewerber, sowie diejenigen, die nur eine Duldung hätten.
Sie bekämen häufig Krankenscheine
mit Einschränkung, obwohl sie wegen traumatischer Erlebnisse und unsicherer
Lebensbedingungen psychosomatische Betreuung oft nötig hätten.
Uneinheitlich sei der Schulbesuch für die Jugendlichen geregelt. Bei
der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention behielt sich Deutschland
als einziges europäisches Land vor, einschränkende Bestimmungen
für junge Flüchtlingen zu erlassen.
Freitag, 20.08.1999
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