Rechte der Kinder werden eingefordert

Stadt und Kinderschutzbund wollen die UN-Konvention ins Alltagsleben übertragen
 

Wiesbaden - „Recht hast Du. UN-Konvention für Kinder und Jugendliche in Wiesbaden.“ So das Motto einer Aktion, die das städtische Amt für soziale Arbeit und der Kinderschutzbund gemeinsam starten wollen.

Schon vor zehn Jahren wurde die Kinderrechtskonvention von den Vereinten Nationen beschlossen. In 54 Artikeln schreibt sie verbindliche Menschenrechte für Kinder bis zum 18. Lebensjahr fest. Die Vertragsstaaten, zu denen seit 1992 auch die Bundesrepublik Deutschland gehört, verpflichten sich außerdem, die Konvention bei Kindern und Jugendlichen bekannt zu machen.

„Es ist jetzt Zeit, die Konvention ins Alltagsleben zu übertragen“, meinte deshalb auch Sozialdezernent Wolfgang Hessenauer. „Im Rahmen unserer Aktion sollen die Kinder das Gefühl haben, ernst genommen zu werden.“ Auch Birgit Apel, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, betonte, dass das Thema noch weitgehend unbekannt sei und dass „Kinderrechte erst einmal umfassend dargestellt werden müssen“.

Dieser BekanntmachungsPhase soll die Wunschphase folgen. In verschiedenen Projekten von Schulen und Kindertagesstätten sollen Kinder und Jugendliche ihre Vorstellungen, Ideen und Wünsche äußern können. Die Ergebnisse werden dann zum Abschluss der Kinderkulturtage im Mai des Jahres 2000 präsentiert. Dann wird die Konvention auch von Stadtverordnetenvorsteher und OB, symbolisch sozusagen, für Wiesbaden erneut unterzeichnet.

Schon im Frühjahr hatte sich eine Lenkungsgruppe gebildet, die Materialien für Schul- und Kindergruppen entwickelt hatte: In einer ersten Pilotphase konnten viele positive Erfahrungen gesammelt werden, wie Heike Münker vom Amt für Soziale Arbeit berichtete.

Zur Zeit wird das Thema in allen Institutionen bearbeitet, in denen sich Kinder aufhalten. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Flankierend werden aber auch Plakat- und Postkartenaktionen arrangiert, um Thema und Aktion bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bekannt zu machen. Die „etwas abstrakte Geschichte“, so Hessenauer, werde sich dann hoffentlich mit Leben füllen.
cla
 

16.11.1999
Main-Rheiner