"Recht hast Du"

Vespa-Tour wirbt für UN-Kinderkonvention
 

WIESBADEN (me) Der kleine Junge drehte das Glücksrad auf dem Hof der Geschwister-Scholl-Schule in Klarenthal und landete einen Haupttreffer. Für den Grundschüler der Klasse 4 d gabs ein kleines rotes Büchlein: die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen – übersetzt in die Sprache der Menschen, für die diese Konvention gedacht ist.

Unter dem Motto "Recht hast Du" war zuvor ein putziges Gefährt auf den Hof der Grundschule getuckert, das Kinderrechte-Mobil, ein umfunktioniertes Vespa Dreirad. Am Steuer Anna von Braunmühl vom Kinderschutzbund Wiesbaden, auf dem schmalen Beifahrersitz Viola Blume vom Jugendamt. Das Vehikel tourt zur Zeit durch 21 Wiesbadener Grundschulen, um die UN-Konvention, sie wurde im November 1989 erstellt und trat in Deutschland am 5. April 1992 in Kraft, bekannt zu machen. Die Konvention besteht aus 54 Artikeln, in denen Schutz-, Versorgungs- und Beteiligungsrechte für Kinder festgelegt sind. Als Kind werden in ihr alle Menschen bezeichnet, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Die zweiwöchige Vespa-Tour mit Informationsmaterial ist Teil eines länger laufenden Projektes, das die Rechte der Kinder umsetzen soll. Wie Sozialdezernent Wolfgang Hessenauer erklärte, ist in den vergangenen Jahren in dieser Richtung noch nicht allzu viel passiert. Am 1. Juni diesen Jahres werden Stadtverordnetenvorsteher Günter Retzlaff und Oberbürgermeister Hildebrand Diehl die Konvention für Wiesbaden unterzeichnen. Danach soll die Vereinbarung mit Leben gefüllt werden.

In einigen Schulen seien die Kinder mit großem Erfolg auf den Besuch des Kinderrechte-Mobils vorbereitet worden, berichtete Heike Münker vom Jugendamt. Auch in der Geschwister-Scholl-Schule mit ihren 400 Schülern aus 27 Nationen werde das Thema Kinderrechte im Unterricht durchgenommen, sagte deren Leiter Friedhelm Canisius. In zwölf "goldenen Regeln" sind Rechte und Pflichten von Schülern und Lehrern an seiner Schule zusammengefasst.
 
 

22.02.2000
Main-Rheiner