Dienstag, 30. Januar 2001
Kinder schlagen ist verboten

Kampagne soll Recht auf gewaltfreie Erziehung bekannt machen

Dummerstorf (OZ) „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Im Juli vergangenen Jahres wurde das Züchtigungsrecht für Eltern per Gesetz abgeschafft. Mit einer bundesweiten Kampagne „Mehr Respekt vor Kindern“ will die Bundesregierung auf die Rechte der Kinder stärker aufmerksam machen. Mit dabei ist der Dummerstorfer Verein „Auf der Tenne“ mit seinem Aktionszentrum Kinderrechte.

Der Verein gehört zu den 36 regionalen Koordinatoren der Kampagne. „Wir haben unter 425 Bewerbern den Zuschlag bekommen“, sagt Helga Deiß vom Aktionszentrum Kinderrechte. Damit verbunden ist eine finanzielle Unterstützung von 5000 bis 7000 Mark.

Seit drei Jahren hat sich das Projekt auf die Fahnen geschrieben, die UN-Kinderrechtskonvention im Landkreis Bad Doberan und Rostock bekannter zu machen. Neben dem Dummerstorfer Verein wird in Mecklenburg-Vorpommern noch ein Verein aus Wismar die Bundeskampagne unterstützen.

Zusammen mit 14 anderen Vereinen und Verbänden aus der Region, die sich mit dem Thema Kinderrechte auseinandersetzen, soll im März die Vor-Ort-Kampagne starten. Bis zum Weltkindertag im September, der den Abschluss bilden wird, sollen mit Aktionen und Projekten gezielt Eltern angesprochen werden, aber auch Kinder und Jugendliche gestärkt und sensibilisiert werden. „Wir wollen die Gesellschaft für eine gewaltfreie Erziehung sensibilisieren“, sagt Helga Deiß.   Zwei Theaterstücke werden in Zusammenarbeit mit einem Kölner Projektbüro zur Aufführung kommen. Mit Kindern aus sieben verschiedenen Kindergärten der Region soll ein Musical vorbereitet werden. Im Sommer soll ein großer Aktionstag mit allen Vereinen im Rostocker Freizeitzentrum stattfinden. Bei einem Telefonforum sollen Eltern und Kinder die Möglichkeit haben, Fachleuten Fragen zu stellen. Daneben soll die regelmäßige Vereinsarbeit in die Kampagne einbezogen werden.
 
 
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Unter anderem mit diesem Plakat will die Kampagne auf das Problem Gewalt gegen Kinder in der Bevölkerung aufmerksam machen.

 
 

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