KIRCHE / Jugend

"Die Kinder werden oft überhört"

Bozner Jungschargruppen feiern gemeinsam Gottesdienst im Dom - Rechte der Kinder

Bozen (swa) - Das diesjährige Jungscharjahr steht unter dem Motto "Freies Ohr für Kinder - Wie Kinder zu Recht kommen". Mit besonderen Aktionen will die Jungschar dabei auf die Rechte der Kinder aufmerksam machen. Den Tag der Kinderrechte am 20. November zum Anlass nehmend, organisierten gestern die sieben Bozner Jungschargruppen die heilige Messe im Dom.

"Seid nicht so laut, sonst könnt ihr die Kinder doch nie hören!" Dieser von einem Kind in einen starken Trommelwirbel gesprochene Hilferuf offenbarte auf einfache Weise das Hauptproblem unserer Zeit. "Viele sind der Meinung, den Kindern geht es hierzulande zu gut", predigte Pater Peter Stuefer vom Stift Muri Gries, der als Stadtjugendpfarrer die Jungschargruppen betreut. Vom materiellen Gesichtspunkt sei das sicher so, aber immer mehr Kinder fühlten sich mit ihren Problemen und Nöten allein gelassen, weil ihnen keiner mehr zuhört.

Dies belegten auch die vorgelesenen Eintragungen eines neunjährigen Mädchens in ihr Tagebuch, die eindrucksvoll dokumentierten, wie sich heutzutage oft das Familienleben abspielt. Neben beruflichen und gesellschaftlichen Verpflichtungen, Hausarbeit und Weiterbildung finden Eltern immer weniger Zeit und Geduld, sich ihren Kindern zu widmen. Deshalb fühlen sich viele der Heranwachsenden in der Familie einsam und mit ihren Wünschen und Hoffnungen nicht ernst genommen.

"Gott hat ein Ohr für die Schwachen, und wir machen uns zu ihren Beschützern", sagte Pater Stuefer weiter. "Zu den Schwächsten in der Gesellschaft gehören die Kinder. Die Kirche kann in Notsituationen der Ort sein, wo ihre Probleme erhört werden."

Der 20. November wurde von den Vereinten Nationen 1989 zum Tag der Rechte der Kinder erklärt. Um die in der Kinderrechtskonvention verankerten Grundrechte in Erinnerung zu rufen, hatten Kinder die Artikel auf große Plakate geschrieben und reihten sich damit vor dem Altar auf. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Artikel 12 und 13 gelegt, in denen es um das Recht der freien Meinungsäußerung der Kinder geht.

Musikalisch wurde die Messe von Jungscharleitern aus ganz Südtirol gestaltet, die am vergangenen Wochenende zu einem Weiterbildungskurs in Jenesien weilten.
 

19.11.2001
www.dolomiten.it/dolomiten/2001/11/19/b1911a01.html
 


Der Tag der Kinderrechte

Die Aktion der Stiftung Terre des hommes findet am kommenden Dienstag, 20. November, zum Tag der Kinderrechte statt. An diesem Tag feiert die Kinderrechtskonvention Geburtstag. Am 20. November 1989 hat die Versammlung der Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes fast einstimmig verabschiedet.

Von 192 Staaten ratifiziert  Mit diesem Übereinkommen ist die Grundlage für die Verteidigung der menschlichen Würde und des oftmals durch Misshandlung und Verfolgung bedrohten Lebens von Kindern geschaffen worden. Bis zum heutigen Tag ist die Konvention von 192 Staaten ratifiziert worden. Allerdings sind die 54 Artikel der Konvention noch längst nicht überall in die Tat umgesetzt worden, ist es doch jedem Staat selbst überlassen, die nationalen Gesetze entsprechend anzupassen. MZ

16.11.2001
www.neue-lz.ch/news/artikel.jsp?ref=30161116
 


Terre des hommes
 

Die Kinder arbeiten als Strassenkinder
Urner Schülerinnen und Schüler werden nächste Woche für einen Tag zu Strassenkindern. Sie solidarisieren sich dabei mit Gleichaltrigen in ärmeren Ländern.

Im Kanton Uri beteiligen sich Schulkinder in Isenthal, Flüelen und Seedorf an der Aktion. Max Walker, der bei Terre des hommes Uri für die Strassenkinder-Aktion verantwortlich ist, freut sich, dass die Erstauflage im Kanton Uri auf ein gutes Echo gestossen ist. Er hofft, dass die Aktion guten Anklang findet und dass im kommenden Jahr noch weitere Gemeinden dabei sein werden.

Am Dienstag, 20. November, ist der Tag der Kinderrechte (siehe Kasten). Im Kanton Uri findet aber an diesem Tag der Stufenhalbtag der Urner Schulen statt. Verschiedene Aktionen finden daher in Uri bereits einen Tag früher statt. In Flüelen sind es 50 Kinder und in Seedorf 18, die sich am kommenden Montag, 19. November, in die Fussstapfen der Strassenkinder begeben. Am Dienstag, 20. November, macht die ganze Schule Isenthal, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse, mit insgesamt 80 Kindern an der Aktion mit.

Ein Akt der Solidarität  Strassenkinder verdienen mit diversen Arbeiten ihren Lebensunterhalt. Einen Tag lang üben Urner Kinder ein von ihnen gewähltes Metier aus. Das Angebot ist gross: Sie bieten sich als Babysitterinnen an, putzen Schuhe und reinigen Autoscheiben, verkaufen Weihnachtskarten und Kuchen. Sie singen, musizieren und helfen beim Einkaufen. Mit den verschiedenen Aktionen soll auf die Lebensumstände der Strassenkinder auf aller Welt aufmerksam gemacht werden. In Brasilien, Guinea und anderswo sieht der Alltag für Millionen von Kindern, die auf der Strasse leben, nicht anders aus. In der Schweiz ist diese Realität indes nur wenig bekannt.

Mit Schildchen gekennzeichnet  Terre des hommes stellt den Kindern und Jugendlichen das notwendige Material zur Ausübung der verschiedenen Arbeiten zur Verfügung. Die Aktion wird auch von verschiedenen Firmen unterstützt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit Informationen dokumentiert. Zudem erhalten alle ein Schildchen, das sie als Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Strassenkinder-Aktion ausweist. Alle Gruppen werden von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter von Terre des hommes bei ihrer Arbeit besucht. Für die geleisteten Arbeiten verlangen die Kinder keinen festen Betrag. Es werden aber gerne Spenden entgegengenommen. Diese fliessen in die verschiedenen Projekte, die Terre des hommes für Strassenkinder in zwölf Ländern betreibt.

5200 Kinder machen mit  Bei der Aktion der Stiftung Terre des hommes anlässlich des Tags der Kinderrechte zeichnet sich nächste Woche ein Teilnehmer-Rekord ab. Über 5200 Kinder in der ganzen Schweiz - gemäss Terre des hommes so viele wie noch nie, seit die Aktion 1998 zum ersten Mal durchgeführt wurde - werden am 20. November diejenigen Tätigkeiten verrichten, die Strassenkindern weltweit das Überleben sichern.

VON MARKUS ZWYSSIG

16.11.2001
www.neue-lz.ch/news/artikel.jsp?ref=30160997
 


Meldungen aus Leipzig

"Eigentlich geht es uns hier in Europa richtig gut"

Tagung zu Kinderrechten gestern und heute in Leipzig

Burkhard Jung, Jugendbeigeordneter der Stadt Leipzig, griff bei der Eröffnung der Fachtagung "Haben Kinder Rechte?" tief ins Geschichtssäckel: "Der griechische Philosoph Hesiod hat schon vor 3000 Jahren gesagt: Die Jugend ist ohne Zweifel unerhört rücksichtslos und frühreif. Sie will alles besser wissen und ist immer mit dem Mund vorweg.' Über die Jugend wird also schon seit Menschengedenken geklagt."

Seit gestern vormittag nun klagen ausnahmsweise mal die Kleinen die Großen an. Die zweitägige Kinderrechtstagung findet auf Wunsch vieler Schülerinnen und Schüler bereits zum zweiten Mal in Leipzig statt. Fast 200 Kinder und Jugendliche sind in diesem Jahr dabei. In verschiedenen Workshops diskutieren sie unter anderem über die Themen Rechtsextremismus, Sucht und stressfreies Familienleben. "Wir wollen den Kindern hier keine Vorträge halten. In den Workshops soll ihnen ganz locker vermittelt werden, wie sie sich zum Beispiel an politischen Entscheidungen beteiligen können", sagt Jung.

Ziel der Tagung ist es, die 1989 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen benannten Kinderrechte in Leipzig bekannter zu machen. Dazu gehört zum Beispiel das Recht auf Gewaltfreiheit. "Gerade in letzter Zeit ist ja viel passiert, was uns Sorgen macht", gibt Jung den Teilnehmern zu bedenken, "da fallen Bomben auf Afghanistan, die Umweltprobleme häufen sich und viele Kinder erleben Gewalt in der Familie."

Durch die Tagung sollen die jungen Leute auf solche Probleme aufmerksam gemacht werden. Bei ihren Diskussionsrunden stehen ihnen Experten vom Kinderschutzbund oder dem Deutschen Kinderhilfswerk zur Seite, die genauestens Bescheid wissen, welche Rechte Kinder haben. "Eigentlich geht es uns hier in Deutschland und Europa aber ganz gut", meint Sarah Thier, Elftklässlerin am Immanuel-Kant-Gymnasium: "Die Kinder in der Dritten Welt haben viel weniger Rechte, darüber müssen wir auch reden."

Die Tagung endet heute um 17 Uhr. Bis dahin kann den Kindern in der Oberen Wandelhalle des Neuen Rathauses über die Schulter geschaut werden.

J. D.
 

15.11.2001
www.lvz-online.de/lvz/zeitung/news/85423.html
 


Kindheit ist kein Kinderspiel

Zum Tag der Kinderrechte am Dienstag, 20. November, zeigt der Deutsche Kinderschutzbund Untere Saar e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Merzig die Plakatserie "Kindheit ist kein Kinderspiel", die dem Thema "Rechte der Kinder" gewidmet ist. Diese zum Teil provokante Ausstellung kann vom 15. November bis zum 7. Dezember in der Stadtbibliothek besucht werden.

Kinder als Opfer von Kriegen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, Kinder, die durch härteste körperliche Arbeiten ausgebeutet werden, Kinder, die im Machtkampf der Erwachsenen unter den Tisch fallen - die verschiedenen Plakate dieser Ausstellung sind Mahnung und Anklage zugleich. Sie appellieren eindringlich: Wir alle tragen Verantwortung für die Kinder dieser Welt!
 

15.11.2001
www.sz-newsline.de/mzg/G2H3MURG_1.php3
 


Es geht um die Kinderrechte

Iserlohn. (ust) Den von der UN ausgerufenen Weltkinderrechtstag hat jetzt die Stadtbücherei zum Anlass genommen, mit einer eigenen Buchvitrine - die Sandra Bogdanski gestaltet hat - und einer Ausstellungswand - gestaltet von Schülerinen und Schülern des Stenner-Gymnasiums - auf dieses brisante Thema aufmerksam zu machen. Das Leben der Straßenkinder in der "Dritten Welt" steht hier im Vordergrund. Der Weltkinderrechtstag findet jedes Jahr am 20. November statt.

Auf das Schicksal von Millionen von Straßenkindern wollen rund 20 Schüler des Stenner-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit terre des hommes Iserlohn mit einer eigenen Aktion am morgigen Samstag in der Iserlohner Innenstadt aufmerksam machen. Verkleidet als Straßenkinder bieten sie in der Zeit von 10 bis 13 Uhr den Passanten in der Wermingser Straße Schuhe putzen, den Verkauf von Wundertüten und Informationen über die Missachtung von Kinderrechten weltweit an. Initiiert wird diese Aktion von der Arbeitgemeinschaft am Stenner-Gymnasium, die sich schon seit mehr als einem Jahr mit diesem Thema intensiv beschäftigt. Unterstützt wird die Aktion auch von VW Röttger und C&A Iserlohn. Der C&A-Konzern lehnt Kinderarbeit ab.
 

15.11.2001
www.ikz-online.de/free/ikz.artikel-000.html?id=2014166


in meinem UNICEF-Kalender 2001 ist der Weltkinderrechtstag nicht vermerkt.
(der 20.September ist Weltkindertag)
Thomas