Jugendparlament diskutiert über Toleranz, Frieden und Recycling

Kindergipfel 2002 macht sich zum Neumünsteraner Stadtjubiläum Gedanken über die Zukunft

Neumünster: Rund 60 Anmeldungen sind mittlerweile bei Organisator Ansgar Drücker in Remagen eingegangen. "Die weiteste Anreise wird eine Gruppe aus Schramberg im Schwarzwald haben, eine fünfköpfige Abordnung des dortigen Kinder- und Jugendparlaments", erklärt er. Auch aus den neuen Bundesländern, aus Halle und dem Erzgebirge, haben sich Kids und Youngsters von elf bis 15 Jahren für den Gipfel angesagt.

Im "Kiek in", das mit seinen Vorbereitungen für das Meeting in die letzte Runde geht, wollen die Teilnehmer in Workshops Problemfelder wie Ausländerfeindlichkeit und Zusammenleben, Lokale Agenda, Frieden oder Recycling diskutieren – und Lösungsvorschläge erarbeiten.

Eröffnen wird den Gipfel am Mittwoch kommender Woche Anne Lüdtkes, stellvertretende Ministerpräsidentin und Jugendministerin des Landes, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Hartmut Unterlehberg die Kindergipfel-Torte anschneiden wird. Nach dem süßen Intermezzo geht's dann gleich zur Sache mit der Ministerin – Thema: Kinderrechte.

Als weitere Gesprächspartner für den Gipfel, der parallel zum UN-Weltkindergipfel in New York stattfindet, haben sich auch diverse Parlamentarier angesagt, darunter Michael Müller, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Bundestagsfraktion. Ihre Arbeitsergebnisse werden die Kinder am 10. Mai präsentieren – und Umweltminister Klaus Müller den Zukunftsvertrag aushändigen.

Übrigens wird der Verein Rainbow aus Braunschweig mit seinem Projekt PixX-TV den Gipfel dokumentieren. Wer ihn im Internet verfolgen will: www.jugendverein-rainbow.de

Für Kinder aus der Region gibt es noch ein Rest-Kontingent an Plätzen. Wer teilnehmen möchte, wendet sich an den hiesigen Organisator im Rathaus Arne Lewandowski, der über die Telefonnummer 04321/9422-758 zu erreichen ist – und der auch die Zuschauerplätze für die Abschlussveranstaltung am 10. Mai ab 14 Uhr in der Stadthalle vergibt.

Leserbriefe für die Zeitung

Neu: Ihre Meinung im Internet: das Leserforum von KN-Online

Kieler Nachrichten vom 30.04.2002
www.kn-online.de/htm/aktuell/reg-s/c-sn_gipfel.htm


Ein sehr wichtiges Thema scheint bei dem Kindergipfel 2002 gar keine Rolle zu spielen:
Jährlich sind 300 000 Kinder von Trennung oder Scheidung betroffen. Schon nach einem Jahr hat die Hälfte dieser Kinder den Kontakt zu einem Elternteil - meistens der Vater - vollständig verloren.

Die UN-Kinderrechtekonvention hat in den Artikeln 9 und 18 das Recht des Kindes auf elterliche Fürsorge definiert.
Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Vorbehaltserklärung gegen diese Artikel bei den Vereinten Nationen hinterlegt. - wer wußte das?

Wir fordern deshalb:
- Das Recht des Kindes auf elterliche Fürsorge durch Vater und Mutter, auch nach Trennung oder Scheidung
- Die Rücknahme der Vorbehaltserklärung der Bundesrepublik Deutschland gegen die UN-Kinderrechtekonvention
- Die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention in der Bundesrepublik Deutschland

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Sochart