Berlin (ots) - Mindestens jeder zehnte deutsche Vater ist nicht der Erzeuger seines Kindes. Das ist das Ergebnis einer bislang unveröffentlichten Studie, die Akte 99 vorliegt. Waren Vaterschaftstests bislang sehr aufwendig, bringt eine neue Analysemethode jetzt schnell das dunkle Familiengeheimnis ans Licht. Vater oder nicht - eine Haar- oder Gewebeprobe gibt innerhalb von 24 Stunden Gewißheit.
Laborarzt Dr. Claus Waldenmaier zu Akte 99: "Die Treffsicherheit unserer neuen Methode liegt bei 99,999 Prozent. Damit ist sie sicherer als die herkömmliche Methode." Ein Kuckuckskind - das ist nach seiner Einschätzung etwa einem Drittel der von ihm untersuchten Männer untergeschoben worden: "Bei unseren Untersuchungen konnten 30 Prozent der getesteten Männer von der Vaterschaft ausgeschlossen werden."
Das modernste Verfahren der molekularbiologischen Diagnostik basiert auf der DNA-Analyse. Die Vorteile: Getestet werden kann jederzeit - auch noch nach dem Tod. Sämtliche Körpermaterialien - ob Haar oder Gewebespuren - eignen sich. Und: Das Untersuchungsmaterial kann sehr gut konserviert werden.
Einer, der von diesem neuen Vaterschaftstest profitierte, ist Rudolf B. aus München. Ein Jahr nach der Trennung von seiner Freundin erhielt er Post vom Jugendamt: Seine Ex-Freundin hatte ihn als Vater ihres Kindes benannt. Erst die Haaranalyse brachte Gewißheit: Rudolf B. war nicht der Erzeuger des Kindes. Der glückliche Nicht-Vater: "Das war fast meine Geburt." Auch für Christine H. brachte der Test die Erlösung: Sie war sicher, von ihrem Freund schwanger geworden zu sein. Doch der wollte von Vaterschaft nichts wissen, stritt alles ab. Der Nachweis gelang erst mit der neuen Analyse.
Die neue Untersuchungsmethode ist zudem nicht nur schneller und sicherer als die herkömmliche, sie ist zudem auch noch viel preiswerter. Die Kosten pro untersuchter Person: 500 bis 700 DM. Im Vergleich: die Blutanalyse kostet pro Familie zwischen 5000 und 7000 DM.
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Akte 99 / SAT.1
Mehr dazu am Dienstag, 12. Oktober 1999,
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AKTE 99/41 - REPORTER DECKEN AUF
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